Benjowski – Ausstellung in Budapest

Im Beisein des Staatssekretärs für Kultur im Ministerium für Humanressourcen, Péter Hoppál und zahlreichen geladenen Gästen wurde am 26. September 2016 aus Anlass des 275. Geburtstages und des 230. Todestages des Grafen Moritz August Benjowski – ungarisch: Benyovszky Móric – eine vor allem von der Ungarn-Madagaskar-Gesellschaft installierte Benjowski-Ausstellung in der „Staatlichen Széchényi Bibliothek” im Königspalast von Buda eröffnet.

Moritz August Benjowski Móric August Beňowský wurde am 20. September 1741 im damals zum ungarischen Königreich gehörenden Vrbové – deutsch: Vrbau – im Westen der Slowakei geboren. Den Graf mit ungarischen, slowakischen und polnischen Vorfahren verschlug es als Soldat, Abenteurer und Reiseschriftsteller unter anderem auf Madagaskar, wo er zum König ernannt wurde.

Der Vater von Móric August Beňowský war der slowakische Adelige und kaiserliche General, Samuel Beňowský, aus Vrbové im Komitat Neutra. Seine Mutter Rozália stammte aus dem bedeutenden ungarsichen Adelsgeschlecht Révay, das große Besitztümer im Königreich Ungarn besaß. Der junge Beňowský wurde nach dem Vorbild seines Vaters Soldat.

Im Jahre 1774 sandte der französische König, Ludwig XV., dem in seinem Dienste stehenden Maurice Auguste de Benyowsky mit 250 Soldaten zur Eroberung der Insel Madagaskar aus. Benjowski gelang es mit diplomatischem Geschick das Vertrauen einiger ansässiger Stämme zu gewinnen und ließ sich 1776 zu ihrem König wählen.

1778 trat Moritz August Benjowski erneut in habsburgische Dienste und nahm am Bayrischen Erbfolgekrieg gegen Preußen teil. Nach anschließenden Aufenthalten in Amerika kehrte er 1783 unter Habsburger Flagge nach Madagaskar zurück, wo er bei Gefechten mit französischen Truppen im Mai 1786 schwer verwundet wurde. Graf Moritz August Benjowski verstarb noch im selben Monat infolge seiner Verwundung auf Madagaskar.

Das Andenken des weitgereisten Mannes bewahren das Drama von August von Kotzebue „Die Verschwörung in Kamtschatka“, die Oper „Beniowski” von Pietro Generali, sowie eine Romanserie von Luise Mühlbach. 1975 entstand der vierteilige, deutsche Fernsehfilm „Die unfreiwilligen Reisen des Moritz August Benjowski“. In der Slowakei wurde 1996 eine Gedenkmünze für Móric Beňowský geprägt. In Antsirabe auf Madagaskar, in Wien und Budapest wurden Straßen nach Moritz August Benjowski benannt.

Die Ausstellung kann noch bis 15. Dezember 2016 im 7. Stock des Palastes während der Öffnungszeiten der Bibliothek besucht werden. Eintritt: 400 Forint.

Országos Széchényi Könyvtár
Budavári Palota
1014 Budapest
Szent György tér 4-6